Die Situation bei Camping.Info
Wir handhaben dies derzeit so: Bei der Bewertung eines Campingplatzes wird man aufgefordert, seinen Vor- und Nachnamen anzugeben. Man wird darauf hingewiesen, dass der Name zwar auf Camping.Info einsehbar sein wird, jedoch ausschließlich für eingeloggte User. Das ist wichtig, damit Suchmaschinen den Namen nicht indizieren können, denn diese kommen nicht in den eingeloggten Bereich rein. Im nicht-eingeloggten Zustand sieht man nur den Nickname (Benutzernamen). Man muss also keine Sorge haben, dass man bei der Suche seines Namens auf Google plötzlich seine Bewertung findet. Übrigens wird natürlich nur Vor- und Nachname veröffentlicht, keine Email-Adresse oder andere Hinweise auf den Bewerter. Es ist übrigens auch OK, wenn Ihr den Vornamen abkürzt.
Was würde für anonyme Bewertungen sprechen?
Einiges spricht dafür. Vor allem aus der Sicht des einzelnen Gastes der einen Campingplatz bewerten möchte. Es ist angenehm nicht preisgeben zu müssen, wer man ist. Man kann den Platz massiv kritisieren und trotzdem mal wieder hinfahren ohne Gefahr zu laufen, darauf angesprochen zu werden. Wenn wir einen “James Bond” mal wieder bitten, seinen echten Namen einzutragen, erhalten wir manchmal diese und ähnliche Argumente und werden dafür kritisiert, keine anonymen Bewertungen zuzulassen. Außerdem arbeiten die meisten Plattformen mit anonymen Bewertungen. Anonyme Bewertungen würden uns helfen, noch mehr Campingplatzbewertungen zu sammeln.
Was spricht für die Angabe des echten Namens?
Ich bin der Meinung, dass durch die Angabe des eigenen Namens die Qualität der Bewertungen steigt. Wer seinen Namen unter etwas setzt, der argumentiert sachlicher, formuliert exakter und denkt intensiver darüber nach.
Es hilft uns außerdem bei folgendem Problem. Manche Campingplatzbetreiber sagen: “Bewertungen … da kann ja jeder kommen und mich schlecht machen. Wer weiß ob da nicht mein Konkurrent oder mein lästiger Nachbar hinter der negativen Kritik steckt!” Wir sagen dann: Nein, Du kannst bei uns prüfen, wer die Bewertung abgegeben hat und wenn Du behauptest, dieser Gast war nie bei Dir am Platz, dann fragen wir ihn nochmal. Diese Fälle gibt es und wir kontaktieren dann den Gast per Email und fragen nach, wann genau er vor Ort war, ob er unter diesem Namen eingecheckt hat usw. Das löst sich in 99 % der Fälle ganz schnell auf.
Der Name verhindert somit also auch Missbrauch. Wir sind überzeugt, dass die Leser von Camping.Info mit dieser Strategie von sachlicheren und nützlicheren Bewertungen profitieren.
Aber verhindert der Name nicht die Meinungsfreiheit?
Die Diskussion findet sich spätestens seit dem Arabischen Frühling auch in den Medien. Es wird behauptet, mit der Angabe echter Namen hätten damals in Ägypten Facebook und andere soziale Netzwerke keinen solch starken organisatorischen Beitrag leisten können. Die Anonymität war von entscheidendem Vorteil. Ja, auf alle Fälle, dem stimme ich zu. Allerdings geht es bei den Campingplatz-Bewertungen um keine hoch sensiblen oder politischen Themen. Wir finden ganz einfach, wer einen Campingplatz öffentlich lobt oder kritisiert soll damit auch mit seinem Namen stehen können. Wie gesagt, nur für eingeloggte User sichtbar. Niemand wird dadurch verfolgt werden. Wir achten stets darauf, nur juristisch erlaubte Bewertungen zu publizieren und die Bewertungen sind auch durch den User jederzeit editierbar. Mehr Infos und Links zu diesem Problem im allgemeinen.
Was sagt Ihr dazu? Bitte um Eure Kommentare …
Liebe Grüße,
Erwin