Ein tolles Miet-Wohnmobil
Da wir aktuell kein Campingfahrzeug unser Eigen nennen können, begann die Urlaubsplanung mit der Suche nach dem passenden Vehikel für unsere kleine Reise. Da wir Wohnmobile gewohnt sind, kamen wir schnell zum Entschluss, ein entsprechendes zu mieten. Wir entschieden uns für eine kleine Version, einen Kastenwagen von Adria auf Citroen. Bei der Abholung wurde das neue Fahrzeug bestens erklärt. Die freundliche Besitzerin des Unternehmens ging das Gefährt Punkt für Punkt mit mir durch.
Zwei Personen, zwei Koffer – Zwei Personen mit Kind, 5 Koffer
Für den Urlaub packen kann ja richtig Spaß machen, sofern man nur für sich die Koffer füllen muss. Mit einem kleinen lebhaften Kind wird nicht nur der Packvorgang zur Herausforderung, auch die Menge ändert sich schlagartig. So kam es, dass sich das Wohnmobil bis oben hin mit Windeln, Nahrung für den Kleinen, Kinderwagen, Spielzeug und viel Gewand füllte. Mit der camping.info Packliste fürs Campen mit Kindern hatten wir eine hilfreiche Orientierung (auch wenn wir nicht wie dort beschrieben mit dem Zelt campen).
Die Beladung des - eigentlich großzügigen - Stauraums unter dem Doppelbett im Heck des Fahrzeugs erinnerte stark an Tetris. Glücklicherweise war unser Adria Twin 600 SPT mit vielen Verstaumöglichkeiten ausgestattet und so kamen die Schuhe extra, das Essen extra, die Windeln extra, das Spielzeug extra... Aber irgendwann war auch das geschafft und es konnte losgehen!
Auf in den lang ersehnten ersten Campingurlaub mit der Familie
Kindersitz auf die Rückbank geschnallt und los ging es bei angenehm milden Temperaturen in Richtung Bayern. Wer zu Pfingsten unterwegs ist, sollte viel Zeit im Stau einplanen oder wie wir, einen Tag früher losfahren. Erfreut die „Engstellen“ im Straßennetz gut passiert zu haben, ging es auf überwiegend gut ausgebauten Landstraßen in den Allgäu.
Unser Ziel, Camping Brunnen in Schwangau, kam immer näher und mit jedem gefahrenen Kilometer wurde die Landschaft schöner. Hügel und Wälder wurden von Seen und einer traumhaften Bergkulisse ergänzt, bis schließlich königliche Schlösser das Landschaftsbild zu einem realen Gemälde machten. Mit großer Freude kamen wir schließlich auf die Halbinsel Brunnen. JUHU!
Camping Brunnen – die Halbinsel der Seligen
Der zuvor über camping.info gefundenen Campingplatz Brunnen in Schwangau hat mit seiner Lage den absoluten Jackpot gezogen. Abseits von vielbefahrenen Straßen, direkt am sauberen Forggensee gelegen, rundum bayerische Landidylle und mit Blick auf das Königsschloss Neuschwanstein ist die Platzlage wohl kaum zu übertreffen.
Die Zufahrt über eine längere schmale Straße führt an blühende Wiesen, einer Ache und einer Handvoll Häuser bzw. Pensionen vorbei. Direkt am Eingang befindet sich das Restaurant, das - wie sich schon in den Camper-Bewertungen herauslas - sehr gute Speisen auftischt. Der Empfang war freundlich, der vorab gebuchte Stellplatz schnell gefunden. Für viele der Stellplätze gilt die Beschreibung „am See gelegen“, denn selbst aus der dritten Reihe ist der See fast rundum sichtbar.
Wir, und vor allem unser Sohn, fühlten sich von Anfang an wohl am Platz. Enten die über die noch freien Stellplätze watschelten waren ebenso ein Magnet für das Kind wie der riesige und bestens ausgestattete Spielplatz. Vor allem der große Sandkasten erfüllte den Unterhaltungsanspruch des Kleinen. Toll war auch der kleine Shop am Platz, der zwar nur das Nötigste führte, dafür aber mit einem Frühstücksservice glänzte. Die Sanitäranlagen waren äußerst sauber und gepflegt.
Am nächsten Tag wurde das Programm fortgesetzt und eine kleine Wanderung unternommen. Der Uferweg, der am Campingplatz entlang führt und bis Füssen und weiter reicht, kann absolut empfohlen werden. Die Wanderung entlang des Sees und Weidewiesen mit Kühen löste in uns eine große innere Zufriedenheit aus. Besonders ein Nickerchen am Ufer hatte eine regenerierende Wirkung. Die kleinen Inseln vor der Halbinsel, die ein tolles Schwimmziel darstellen, wirkten dabei sehr nett. Dort kam es mir in den Sinn: Es ist die Halbinsel der Seligen, wo man Ruhe und Entspannung, scheinbar aus dem Nichts, finden kann.
Auf ins Ländle – Auf in die Heimat
Nach zwei wunderbaren Tagen am Camping Brunnen war die Zeit gekommen, “Pfiat di” und “Auf Wiedersehen” zu sagen. Weiter ging es wieder durch die bezaubernde Landschaft des Allgäus über fast fahrzeugleere Autobahnen nach Vorarlberg.
Zuvor musste aber noch ein Abstecher nach Lindau eingelegt werden, ein Pflichtbesuch wenn man in der Gegend ist. Das tolle an Lindau: Für Reisemobilisten gibt es einen großzügigen Reisemobilstellplatz, den P1 Blauwiese, von dem am Wochenende im 15-Minuten-Takt ein kostenloser Shuttlebus auf die Insel führt. Lindau selbst ist eine kleine aber feine Augenweide, die auch bildlich Einzug in unseren Campingführer „Rund um die Alpen“ gefunden hat.
Die berühmte Hafeneinfahrt und das Getümmel entlang des Bodensees waren ein schönes Erlebnis. Auch unser kleiner Camper war von den einfahrenden Schiffen und dem lebhaften Treiben begeistert. Wer Lindau noch nicht kennt, sollte diese Lücke alsbald schließen. Nach dem Mittagessen in einem – für einen Touristenhotspot günstigen – Restaurant, wurde die Fahrt zum Camping Sonnenberg in Nüziders fortgesetzt. Hier erwartete uns laut den Bewertungen auf camping.Info einer der freundlichsten Plätze in Europa. Wir waren gespannt und so viel sei vorweggenommen, wir wurden absolut nicht enttäuscht.
Campingplatz mit Bergpanorama – Camping Sonnenberg
Die Ankunft am auf camping.info mit 4,8 bewerteten Panorama Camping Sonnenberg war herzlich. Vor der Rezeption gab es gerade ein geselliges Zusammensitzen einiger Camper. Frau Dünser empfing uns und checkte uns in einem freundlichen Vorarlberger Dialekt ein. Der Platz war sehr gut besucht, somit war die Auswahl der Stellplätze beschränkt. Die Wahl fiel auf jenen Platz, direkt neben dem Wirtschaftsgebäude. Mit Kind an Bord sicher keine schlechte Wahl.
Der erste Rundgang am Platz zeigte, dass es sich hier um einen waschechten Campingplatz handelt. Keine Wellness-Oase, keine Badelandschaften, keine Dauerbeschallung, also genau das Richtige für uns. Das Haus mit den Sanitäranlagen, der Rezeption, Waschbereich und Leseraum mit vielen lokalen Informationen ist in einem super Zustand. Das 1999 erbaute Haus wirkt wie neu. Auch die Sanitäreinrichtungen selbst sind bestens gepflegt und waren immer sauber. Eine Solaranlage sorgt für das warme Wasser und einen nachhaltigen Betrieb.
Die Wandermöglichkeiten vom Platz weg und der Blick in die Berge von den terrassenförmig angelegen Stellplätzen sorgen für das perfekte Alpen-Feeling. Dass der Betreiber am Sonntag dann noch selbst zusammen mit Kollegen zum Alphorn greift und einige Stücke auf dem seltenen Instrument spielt, war für alle Gäste - und besonders für unseren Sohn - ein authentisches Highlight.
Ein weiterer Höhepunkt für unseren Kleinen war der gut ausgestattete Spielplatz. In der „Unterhaltungsecke“ am Platz sind ein Aufenthaltsraum für Jugendliche, eine Tischtennisplatte, ein Spielraum, Sitzgelegenheiten und eine kleine Kletterwand zu finden.
Nach nur zwei Nächten verließen wir Camping Sonnenberg und den wundervollen Wallgau wieder und beendeten das Abenteuer Camping mit Kind mit einem positiven Gefühl.
Fazit: Viel gelernt in kurzer Zeit – Gerne wieder
Camping mit Kind ist großartig, dennoch würden wir einige Dinge beim nächsten Mal anders machen. Ein etwas größeres Reisemobil oder ein Wohnwagen mit Vorzelt wäre besser gewesen. Auch werden wir künftig länger an einem Platz bleiben, um den Reisestress so gering wie möglich zu halten.
So oder so sind wir insgesamt als kleine Familie absolut auf den Geschmack gekommen! Die Auswahl der Campingplätze in unserem Fall war ein Glücksgriff und wenn man gut organisiert ist, dann wird auch das Reisen mit Kleinkind zu keinem Problem. Familiäre, überschaubare und ruhige Campingplätze machen den Familienurlaub erholsam und damit Eltern sowie Kind(er) glücklich. Der Blick in die Camper-Bewertungen auf camping.info und der Filter "Geeignet für Kinder unter 6 Jahren" hat sich bei der Wahl der Campingplätze auf jeden Fall gelohnt.