Was genau ist der Bußgeldkatalog?
Im Bußgeldkatalog steht genau drin, was passiert, wenn man in Deutschland gegen die Verkehrsregeln verstößt – vom Knöllchen bis zum Fahrverbot. Für Camper ist das besonders wichtig, weil es für Wohnmobile und Wohnwagen oft eigene Regeln gibt, wie zum Beispiel andere Tempolimits. Am besten du informierst dich vorab über die aktuell gültigen Vorschriften, besonders wenn du das erste Mal mit dem Wohnwagen oder WoMo in den Urlaub fährst.
Und ja, der Bußgeldkatalog ist verbindlich, das heißt: Die Strafen sind offiziell und werden auch wirklich durchgesetzt. Wer die Regeln kennt und einhält, ist also klar im Vorteil – so bleibt die Reise entspannt und es gibt keinen Ärger mit dem Gesetz.
Wir haben für dich die wichtigsten Vorschriften rund ums Thema Campen rausgesucht, sodass du weißt, welche Regeln du einhalten solltest - und wie stark deine Urlaubskasse leidet, wenn du gegen sie verstößt.
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Das Tempolimit
Zuerst muss erst mal eines geklärt werden: Wie schnell darf man eigentlich wo fahren und vor allem mit welchem Fahrzeug? Besonders wenn du ein Campingeinsteiger bist, solltest du beachten, dass mit Wohnwagen und Wohnmobil außerhalb von Ortschaften andere Geschwindigkeitsbeschränkungen gelten können.
Für alle Kraftfahrzeuge bis 3,5 Tonnen gilt: Nicht schneller als 50 km/h im Ort, 100 km/h auf Landstraßen und so wie es etwaige Verkehrstafeln auf der Autobahn vorschreiben (empfohlener Richtwert sind aber 130 km/h).
Wenn du mit Wohnwagen als Gespann unterwegs bist, dann darfst du außerorts und auf der Autobahn maximal 80 km/h fahren. Einige Wohnwagen können auch eine 100er Zulassung bekommen, mit der du auf der Autobahn auch mit 100 km/h düsen darfst. Die Plakette dafür kannst du dir an der Zulassungsstelle abholen.
Für große Wohnmobile über 3,5 Tonnen gelten außerorts die gleichen Geschwindigkeitsbeschränkungen wie für das Wohnwagengespann. Auf der Autobahn darfst du 100 km/h fahren, solange dein Fahrzeug im Zulassungsschein als "Wohnmobil" eingetragen ist, sonst gilt auch hier ein Tempolimit von 80 km/h.
Strafen beim Verstoß gegen das Tempolimit
Auch die Höhe der Strafe unterscheidet sich je nachdem, ob du mit Auto und Wohnwagen, einem kleinen oder einem riesigen WoMo unterwegs bist.
PKW und kleine Wohnmobile bis 3,5 Tonnen
Foto: eurocampings.de (Quelle: bussgeldkatalog.org)
PKW mit Wohnwagen und Wohnmobile über 3,5 Tonnen
Foto: eurocampings.de (Quelle: bussgeldinfo.org)
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Missachtung Rettungsgasse
Wann immer sich ein Stau formt, muss man laut Straßenverkehrsordnung eine Rettungsgasse bilden: Das heißt alle Fahrzeuge auf der linkesten Spur ganz nach links bis an die Leitplanke fahren, alle anderen Spuren fahren so weit es geht nach rechts, auch der Pannenstreifen soll hier genutzt werden. Wenn sich alle brav daran halten, bleibt im Stau eine Spur frei, auf der Einsatzfahrzeuge schnell zum Unfallsort kommen können.
Wenn du also keine Rettungsgasse bildest, und damit im schlimmsten Fall Rettungskräfte behinderst oder sogar einen Unfall verursachst, drohen dir bis zu 320€ Geldstrafe, zwei Punkte in Flensburg und ein Monat Fahrverbot.
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Falschparken
Das falsche Parken wird oft als Kavaliersdelikt behandelt, doch im schlimmsten Fall kann es richtig gefährlich - und damit echt teuer - werden. Beim unerlaubten Parken auf Schwerbehindertenparkplätzen und auf Parkplätzen für E-Autos oder Carsharing-Fahrzeuge erwarten dich Strafen von satten 55€. Um das Geld wär sich die eine oder andere Nacht auf dem Campingplatz auf jeden Fall ausgegangen. Auch anderes Falschparken kann dich bis über 100€ kosten, falls es dadurch zur Behinderung von Einsatzkräften oder Sachbeschädigung kommt.
Aber nun zu Dingen, die du beim Parken mit Wohnwagen und Wohnmobil auf jeden Fall auf dem Schirm haben solltest. Prinzipiell dürfen Wohnmobile bis 7,5 Tonnen und PKW mit Wohnwägen unter 2 Tonnen überall parken, wo man auch sonst parken darf. Allerdings gibt es ein paar extra Regelungen:
- Wohnmobile dürfen nicht auf Parkplätzen parken, die explizit für PKW ausgewiesen sind. Außerdem dürfen Wohnmobile, die mehr als 7,5 Tonnen wiegen, von 22-6 Uhr und an Sonn- und Feiertagen nicht in Wohngebieten parken. Wenn du diese Vorschriften missachtest, musst du mit einer Strafe von bis zu 30€ rechnen.
- Ein Wohnwagen darf, wenn er nicht angehängt ist, maximal 2 Wochen lang an der selben Stelle stehen. Falls er länger dort stehen bleibt, musst du 20€ Strafe zahlen.
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Wildcampen und Freistehen
Wildcampen und Freistehen – das klingt für viele Camper nach Freiheit und Abenteuer. Doch Vorsicht: Wer sein Wohnmobil oder seinen Wohnwagen einfach abseits der erlaubten Plätze abstellt, riskiert teils empfindliche Strafen. Die Regelungen fürs Wildcampen sind in Deutschland streng und können von Bundesland zu Bundesland variieren. Auch im europäischen Ausland gibt es häufig hohe Bußgelder für das Übernachten in der freien Natur oder außerhalb ausgewiesener Campingplätze. Damit der Traum vom Campingabenteuer nicht im Bußgeld endet, ist es wichtig zu wissen, wo das Übernachten erlaubt ist – und wo man besser weiterfährt.
In Deutschland ist Wildcampen grundsätzlich nicht erlaubt, egal ob mit Zelt, Wohnwagen oder Wohnmobil. Die genauen Regeln sind in den Wald- und Naturschutzgesetzen der einzelnen Bundesländer festgelegt, und ohne Erlaubnis sollte man nicht einfach irgendwo sein Lager aufschlagen. Wer beim Wild-Campen erwischt wird, muss je nach Region mit empfindlichen Bußgeldern rechnen, die in manchen Fällen sogar bis zu 5.000 Euro betragen können – wie zum Beispiel in Mecklenburg-Vorpommern oder Niedersachsen. Wer im Auto schlafen möchte, darf das nur, um sich als Fahrer fit für die Weiterfahrt zu halten. Aktivitäten wie Grillen oder das Aufstellen von Campingmöbeln sind jedoch nicht gestattet, da sie als "verkehrsfremde" Nutzung gelten.
Am besten suchst du dir also auf camping.info einen der über 23.000 Campingplätze in ganz Europa aus, auf dem du ganz legal in der Natur übernachten kannst!
Für mehr Information rund ums Thema und die Regelungen in anderen europäischen Ländern kannst du auf unserer Themenseite Wildcamping vorbeischauen!
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Überladung von Fahrzeugen
Gerade beim Packen für den nächsten Campingtrip kann es schnell passieren: Man packt eine Sache zu viel ein, und schon ist das Fahrzeug überladen. Doch was viele nicht wissen – Überladen kann nicht nur teuer, sondern auch richtig gefährlich werden! Für Autos und Wohnmobile gibt es klare Gewichtslimits, und wer diese überschreitet, riskiert saftige Strafen und sogar Punkte in Flensburg. In dieser Übersicht erfährst du, welche Folgen das Überladen haben kann und worauf du beim Packen deines Wohnwagen- oder Wohnmobils unbedingt achten solltest, um sicher und entspannt unterwegs zu sein.
Mit zu viel Ladung ist nicht zu spaßen: Längere Bremswege, Ausbrechen in Kurven, Reifenplatzer und Achsenbrüche können im schlimmsten Fall nicht nur dich und deine Liebsten, sondern auch alle anderen Verkehrsteilnehmer in Gefahr bringen. Mit dem zulässigen Gesamtgewicht (zGG), das du jederzeit im Zulassungsschein nachlesen kannst, ist für jedes Fahrzeug eine klare Grenze definiert.
In Deutschland fallen ab einer Überladung von 5% Bußgelder an, und wenn du dein Fahrzeug um mehr als 30% überladen hast, musst du sogar 235€ bezahlen und bekommst einen Punkt in Flensburg.Wenn du außerhalb von Deutschland unterwegs bist, musst du bei Überladung teilweise mit deutlich höheren Strafen im vierstelligen Bereich und manchmal sogar Fahrverboten rechnen.
Aber woher weiß man jetzt wieviel sein Auto wiegt? Du findest das Leergewicht deines Fahrzeugs auch im Zulassungsschein und kannst dann anhand der mitfahrenden Passagiere und dem Tankvolumen abschätzen wieviel zusätzliches Gewicht du mitnehmen darfst. Achte dabei auch unbedingt auf die zulässigen Achsenlasten. Um sicherzugehen, dass du dein Fahrzeug nicht überladen hast, kannst du dein Auto oder Wohnmobil übrigens überall abwiegen lassen, wo es LKW-Waagen gibt: Schrottplätze, Mülldeponien, Steinbrüche oder die nächste TÜV Stelle.
Wir wissen beim Campen braucht man so einiges mit, doch mit ein paar einfachen Schritten kannst du das Gewicht deines Wohnmobils deutlich senken: Fülll deinen Wassertank erst am Ziel auf, achte bei Campingausstattung wie Geschirr oder Möbel auf leichte Materialien und nimm statt der Dosensuppe vielleicht lieber eine in der Tüte mit auf die Straße.
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Obwohl es einige Regeln zu beachten gibt, steht eines fest: Mit ein bisschen Vorbereitung und dem Wissen um die wichtigsten Vorschriften steht einer sicheren und entspannten Campingreise nichts im Weg. Die ganzen Regelungen mögen manchmal vielleicht streng wirken, doch im Endeffekt sorgen sie dafür, dass alle sicher und rücksichtsvoll unterwegs sind – du selbst, deine Mitreisenden und alle anderen Verkehrsteilnehmer. Also informiere dich gut, plane vorausschauend und genieße die Freiheit deines mobilen Zuhauses, ganz ohne Sorgen um Strafzettel und Bußgelder.
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