C2C: 230 km von der Irischen See bis an die Nordsee
Whitehaven – Kerwick – Penrith – Garrigill – Consett – Tynemouth
“Coast to Coast” oder “Sea to Sea” führt der C2C nahe der schottischen Grenze einmal quer durch Großbritannien. Er gilt als die bekannteste Radstrecke der Insel und führt von der Westküste an der Irischen See durch die englische Mittelgebirgslandschaft mit dem Lake District bei Whitby bis hin zur Ostküste an der Nordsee. Die Route enthält teils anspruchsvolle Streckenabschnitte und erfordert auch aufgrund der wechselnden Witterungsverhältnisse eine gute Kondition und vor allem ein robustes Reiserad. Es geht vorbei an lieblichen Tälern mit saftigen Wiesen, aber auch durch raue Ecken Englands mit schroffen Felsen. Halt die Augen auf, denn hier findest du viele kleine Campingplätze, die dich gerne beherbergen, beispielsweise den Waterside House Campsite im Lake District Nationalpark. Ein Tipp: Fährt man die Strecke von West nach Ost, hat man einen entscheidenden Vorteil, denn der teils kräftige Wind bläst immer von hinten! Das einzige Hindernis, das dir dann vielleicht noch in den Weg treten könnte, ist eine Schafherde, aber die sind bekannterweise sehr umgänglich.
Ostseeküste Polen: 475 km entlang der polnischen Bernsteinküste
Swinemünde – Poberow – Kolberg – Darlowo – Kstka – Kluki – Leba – Krockow – Danzig
Lange weiße Sandstrände, hohe Dünen und unberührte Natur kannst du auf der Fahrradtour entlang Polens Ostseeküste bestaunen. Vorbei an alten Seebädern mit dem Charme des 19. Jahrhunderts führt dich der rund 475 km lange Radweg über teils ruppige Plattenwege oder unbefestigte Feld– und Waldwege. Da ist ein bisschen Abenteuergeist gefragt! Aber keine Panik, die schwierigen Stücke wechseln sich auch immer wieder mit ruhigen Nebenstraßen ab und der Ausblick über das Meer oder die frische Waldluft in den dichten Wäldern des Wollin Nationalparks entlohnen dich für Unannehmlichkeiten. Trotzdem solltest du die Strecke nicht unterschätzen und eine gute Kondition mitbringen, wenn du auf Usedom startest. Übernachten kannst du ganz einfach auf einem der zahlreichen Campingplätze entlang der Strecke, wie zum Beispiel Camping Horyzont bei Władysławowo kurz vor der Halbinsel Hel.
North Sea Cylce Road Niederlande: 570 km durch das Land der Fahrradfahrer
Sluis – Middelburg – Brouwersdam – Hoek van Holland – Katwijk – Den Helder – Callantsoog – Harlingen – Holwerd – Lauwersoog – Delfzijl – Nieuweschans
Wenn es ein Land gibt, in dem Fahrradfahren sozusagen Nationalsport ist, dann sind es die Niederlande. Kein Wunder also, dass es hier ein hervorragend ausgebautes Netz an Fahrradwegen gibt. Einer der schönsten führt entlang der Nordseeküste und ist ein Teil der internationalen North Sea Cycle Route und bestens geeignet für einen ausgedehnten Radurlaub. Du startest in Sluis und fährst vorbei an sandigen Dünen, den Inseln Zeelands und historischen Dörfern bis nach Nieuweschans. Die Ruhe und Weite der Landschaft sind ideal um sogar während des Fahrens ein wenig zu entspannen – und wenn das nicht klappt, dann auf jeden Fall auf dem Campingplatz "De Zeehoeve" bei Harlingen. Denn nicht nur Fahrräder, auch Campinganlagen gibt es in Holland zur Genüge. Auch wenn die Niederlande eigentlich ziemlich platt sind, kann es dann doch mal eine Düne hochgehen und den immer präsenten Wind solltest du natürlich auch nicht unterschätzen. Die Strecke ist zwar lang, aber auch für Anfänger und Familien bestens geeignet.
Maasradweg: 280 km am Ufer der Maas entlang
Maastricht – Lüttich – Namur – Dinant – Haybes – Villers–Semeuse – Sedan
Für Fans der Benelux Länder führt der Maasradweg entlang des gleichnamigen Flusses durch die Niederlande, Belgien und Frankreich. Die Fahrradstrecke ist besonders gut ausgebaut sowie beschildert und führt immer wieder durch wundervolle kleine Ortschaften, die zum Verweilen einladen. Die abwechslungsreiche Landschaft zieht an dir vorbei und du kannst deinen Blick entweder über die sanften Hügel der Ardennen oder den sprudelnden Fluss schweifen lassen. Der gute Ausbau der Strecke sowie die zahlreichen Campingplätze, die du entlang dieser findest, machen den Maasradweg zu einem idealen Trip für Radwanderfans. Besonders schön liegt der Campingplatz Les Trieux bei Namur. Hier lässt es sich von der Tour erholen und gemütlich ein Glas Wein trinken. Und falls es mit dem Wetter mal nicht so gut läuft: Eine Regionalbahn verkehrt durch das Maastal und bringt dich trocken zu deinem nächsten Ziel.
Rhône Radweg: 325 km bis zu den Toren der Provence
Lyon – Semères – Valence – Montélimar – Bourg Saint Andéol – Orange
Ein weiterer wundervoller Radwanderweg entlang eines Flusses ist der Rhône Radweg. Die Rhône ist der wasserreichste Fluss Frankreichs und schlängelt sich zwischen Bergmassiven, Kornblumenfeldern und Obstgärten bis ans Mittelmeer. Die Strecke ist perfekt geeignet für Anfänger und Familien, denn sie ist sehr einfach zu radeln, gut beschildert und größtenteils asphaltiert. Unterwegs kannst du Spuren der Römer begegnen, dich von der hervorragenden französischen Küche überzeugen lassen oder einfach mal den Sprung ins kühle Nass wagen, denn es gibt zahlreiche Bademöglichkeiten. Für den Radweg wurden Teilstrecken alter Wanderwege zugänglich gemacht und diese führen oftmals direkt an Campingplätzen, wie der Anlage Camping La Soleil Fruite, vorbei, wo du einen Stopp über Nacht einlegen kannst. Also ab auf den Drahtesel und lass dich von der Rhône mitreißen.
Jakobsradweg: 862 km am Rande der Erleuchtung
Pamplona – Estella – Logrono – Santo Domingo – Burgos – Castrojeriz – Sahagún – Leon – Astorga – Ponferrada – Pedrafita do Cebreiro – Portomarin – Arzua – Santiago de Compostela
Der Jakobsweg ist wohl der bekannteste Pilgerweg der Welt, dem jedes Jahr fast 200.000 Pilger entlang nach Santiago de Compostela folgen. Obwohl der Weg klassischerweise zu Fuß begangen wird, fahren doch 10 % der Pilger mit dem Fahrrad und folgen einer rund 1.000 Jahre alten Strecke. Die Tour folgt bis auf einige Ausnahmen dem gleichen Weg wie der Fußweg und führt durch fantastische Natur, verträumte Bergdörfer und königliche Städte. Die meisten Pilger übernachten in den zahlreichen Pilgerhütten entlang des Weges, aber es gibt auch einige Campingplätze und mit dem Rad macht das Zelt, anders als zu Fuß, keinen zusätzlichen Ballast aus. Camping Ciudad de León bietet dir die Gelegenheit, León zu erkunden und dich gleichzeitig von den Strapazen der Tour zu erholen. Am Ende der Tour darfst du dir dann in der Kathedrale deine Pilgerurkunde abholen und bist auf dem Pfad der Erleuchtungen einen Schritt weiter.
EuroVelo 8: 280 km vorbei an den Stränden Andalusiens
Cadiz – Barbate – Los Barrios – Torreguadiaro – Estepona – Marbella – Torremolinos – Malaga
Das Lieblingsziel Reiseziel in Europa ist wohl das Mittelmeer – kein Wunder, warten hier doch wundervolle Strände, viele Sonnenstunden und abwechslungsreiche Küstenlandschaften. Die EuroVelo 8–Route führt entlang der Nordküste von Gibraltar bis Athen und einen Teil dieser Strecke kannst du an der andalusischen Küste von Cadiz bis Malaga zurücklegen. Die Fahrradtour führt über teils unbefestigte Straßen und eignet sich eher für erfahrene Radfahrer, da es auch aufgrund der knapp 3.000 Sonnenstunden pro Jahr und heißen Temperaturen eine echte Herausforderung werden kann. Dennoch wagen sich viele Radfahrer an die Strecke, da die gute Infrastruktur mit zahlreichen Campingplätzen entlang der Küste sowie die abwechslungsreichen Landschaften ein absolutes Plus sind. Camping Sureuropa liegt beispielsweise direkt an der Landzunge von Gibraltar, hier kannst du ins Meer springen oder die Umgebung der Halbinsel erkunden.
Berlin–Usedom–Radweg: 390 km von der Großstadt an die Küste
Berlin – Oranienburg – Dannenwald – Fürstenberg – Userin – Neubrandenburg – Ueckermünde – Usedom – Ahlbeck – Bansin
Von den vollen, lauten Straßen der deutschen Hauptstadt führt der Radweg durch die ausgedehnten Waldgebiete des Barnimer Land über die Uckermark an die friedlichen Ufer der Ostseeküste. Die gesamte Strecke ist äußerst gut für Anfänger und Familien geeignet, denn sie führt über gut befahrbare Radwege sowie verschlungene Landstraßen und hat nur wenige, kleine Steigungen. Es geht durch allerhand historische Orte und vorbei an großen Seen, die zu einem Badestopp einladen. Der schönste Teil der Route ist wahrscheinlich der, wenn man Berlin hinter sich gelassen hat und endlich in die ruhige, ländliche Gegend Brandenburgs kommt. Dort und auch an der Küste findest du als Radnomade einige Campingplätze, wie den Ferienpark Ueckermünde-Bellin GmbH, die dich gerne über Nacht aufnehmen und dich auf deiner Reise von der Großstadt ans Meer begleiten.
Kustlinjen Radweg: 565 km durch die verwunschenen Wälder Schwedens
Västervik – Valdemarsvik – Söderköping – Nyköping – Trosa – Botkyrka – Stockholm – Åkersberga – Östhamra – Gässvik – Lavarö – Öregrund
Schweden – das Land von Pippi Langstrumpf und Michel, dort wo noch Graugnome wohnen und Wilddruden durch die Wälder streifen. Entlang der Küste dieses märchenhaften Landes führt der Kustlinjen Radweg von Süd nach Nord und passiert dabei auch die Hauptstadt Stockholm. Die gesamte Strecke ist sehr gut beschildert und überaus reizvoll, führt sie doch durch dunkle Wälder und immer wieder an die Ufer der Ostsee, wo dir einen Blick auf die Schäreninseln gewährt wird. An vielen Stellen gibt es die Möglichkeit einen Meeresarm mit einer kurzen Fährfahrt zu überwinden oder du fährst, ganz sportlich, einfach außen rum! Zum Übernachten kannst du auf die verstreuten Campingplätze ausweichen oder auch mal eine Nacht Wildcampen, denn in Schweden herrscht das Jedermannsrecht. Um die schwedische Hauptstadt zu erkunden und vielleicht mal 1 – 2 Tage Pause von deiner Fahrradtour zu machen, eignet sich der Campingplatz Bredäng Camping Stockholm hervorragend. Freu dich also auf herrliche Natur und frische Zimtschnecken in den schwedischen Städtchen während du Richtung Norden radelst.
Donauradweg Wien – Budapest: 320 km vorbei an alten Monarchien
Wien – Hainburg – Bratislava – Mosonmagyaróvár – Győr – Komárom – Esztergom – Visegrád – Szentendre – Budapest
Einer der bekanntesten Radwege Europas verläuft entlang seines längsten Flusses – der Donauradweg. Zwischen Passau und Wien viel befahren, wartet auf abenteuerlustige Radwanderer hinter der österreichischen Hauptstadt eine einsame Radstrecke, die an naturbelassenen Ufern und alten Herrscherstädten vorbeiführt. Die Fahrradroute zwischen Wien und Budapest geht über teils unbefestigte Straßen, die sich momentan im Ausbau befinden und daher eher erfahrene Radfahrer mit guter Kondition ansprechen. Ein Hauch Nostalgie ist dein treuer Begleiter, während du auf den Spuren der Donaumonarchie radelst und von der Kaiserin Sissi träumst. Spannend an der Tour ist auf jeden Fall, dass du je nachdem auf welcher Flussseite du fährst, du entweder in Ungarn oder in der Slowakei bist. Neben Campingplätzen und tollen Restaurants entlang der Strecke, sind die wunderschönen Städte, Wien, Bratislava und Budapest das Highlight der Tour. Vor allem in Budapest, dem Ziel deiner Reise, solltest du eine Übernachtung mehr einplanen – unterkommen kannst du dafür auf dem Platz Arena Camping im Osten der Stadt.
Kannst du es nun auch kaum noch erwarten, dein Fahrrad aus dem Keller zu holen und los zu radeln? Dann geht es dir wie uns! Damit du aber nicht völlig unvorbereitet auf eine mehrtägige Fahrradtour durch Europa aufbrichst, haben wir hier eine Packliste für dich zusammengestellt. Um noch besser auf Radwanderer einzugehen, wäre es toll, wenn du den auf camping.info deine Erfahrungen über die Campingplätze entlang der Strecke teilst.
Entdecke Camping am Meer!