Minicamper – klein, aber oho.

Was ist ein Minicamper und warum ist er so beliebt? 

Minicamper sind kompakte Alltagsfahrzeuge, wie Hochdachkombis oder kleine Vans. Anders als herkömmliche Campingfahrzeuge sind sie darauf ausgelegt, temporär auf kleinem Raum alle Annehmlichkeiten des Reisens zu bieten. Das Auto dient also nicht nur als Fortbewegungsmittel, sondern kann auch als mobiles Zuhause ausgestattet werden: Dazu gehören ein Schlafplatz mit Matratze, Sitzgelegenheiten, ein Klapptisch, ein Kocher und je nach Gestaltung auch eine Wasser- oder Stromversorgung.

Back to basic: die Entstehung des Minicamper-Trends

Die Wurzeln des Minicamper-Trends reichen bis in die USA zurück, wo der Begriff „Tiny Camper“ seinen Ursprung hat. Eine wesentliche Rolle spielte die wachsende Sehnsucht nach Freiheit und Unabhängigkeit. Die Idee, mit einem kompakten Fahrzeug spontan auf Entdeckungsreise zu gehen, passt daher perfekt zu der Vorstellung der weiten Straße und der Verlockung dahinter, neue Orte zu erkunden und Abenteuer zu erleben.

Dazu kam die steigende Popularität des minimalistischen Lebensstils. Der Tiny Camper bietet die Möglichkeit, diese Lebensweise temporär auf Reisen zu verkörpern, indem er ein einfaches, aber mobiles Zuhause auf kleinstem Raum schafft. Die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit von Hochdachkombis und Vans sorgten für ihre steigende Beliebtheit, sie individuell zu gestalten und in Minicamper umzuwandeln. 

Faszination Minicamper in Zahlen

Auch in Deutschland ist der Campingboom seit Jahren ungebrochen und unsere aktuellste Auswertung der Übernachtungen zeigt, dass die Nachfrage nach Campingurlauben weiterhin steigt: 2023 gab es mit über 42,2 Mio. Nächtigungen so viele Übernachtungen auf Campingplätzen in Deutschland wie noch nie. Analog dazu steigt auch weiterhin die Nachfrage nach Freizeitfahrzeugen wie Wohnmobilen oder Caravans. Aber auch das Interesse an kleineren, einfach gestalteten und kostengünstigeren Varianten wie Minicampern, Campervans oder Bussen und Faltanhängern steigt laut aktuellen Studien. Während beispielsweise in den letzten vier Jahren 7 % mit Minicamper reisen, planen es in den nächsten vier Jahren schon 10 %. Bei den Vans und Bussen stieg die Zahl von 16 auf 23 %. 

Was macht Minicamper so beliebt?

Es ist natürlich Geschmackssache, in welchem Größenformat man campt und wie viel Platz man benötigt. Wenn du aber auf Komfort und Stauraum verzichten kannst, bieten sich einige Vorteile beim Camping mit dem Auto: 

1. Kosteneffizienz 

Nicht nur bei der Anschaffung, sondern auch im Unterhalt sind Minicamper im Vergleich mit größeren Campingfahrzeugen kostengünstiger. Da du dein Auto gleichzeitig als Camper nutzt, hast du nur Ausgaben für ein Fahrzeug. Auch während des Urlaubs sind die Ausgaben bei einem kleinen Fahrzeug geringer (z. B. Fähren, Maut, Kraftstoff und Wartung usw.).

2. Flexibilität & Mobilität

Mit einem Minicamper erreichst du leichter abgelegene Orte, ohne sich von Höhenbeschränkungen oder engen Straßen einschränken zu lassen. Je nach Größe des Fahrzeugs kann man sich auch unkomplizierter von einem Ort zum anderen bewegen. 

3. Multifunktionalität

Minicamper sind nicht nur für den Urlaub, sondern auch im Alltag vielseitig einsetzbar. Dank ihrer kompakten Größe und Wendigkeit können sie problemlos zwischen Alltags- und Urlaubsmodus wechseln. Im Alltag entfällt außerdem die Notwendigkeit eines zusätzlichen Stellplatzes für den Winter.

4. Naturnahes Camping

Die Reduktion aufs Wesentliche beim Minicamping schafft Raum für die Nähe zur Natur. Dank der Kompaktheit des Fahrzeugs darfst du auch auf kleinere, natürliche Stellplätze, die für größere oder schwerere Fahrzeuge unzugänglich sind. 

5. Weniger Ressourcenverbrauch

Im Vergleich zu großen Campingfahrzeugen verbrauchen Minicamper wesentlich weniger Ressourcen, sowohl in der Herstellung als auch im täglichen Verbrauch.  

Natürlich gibt es auch Nachteile, die der Minicamper mit sich bringt. Du wirst beispielsweise – selbst mit einer großen Ausstattung an Gadgets – beim Schlafen im Auto nie den Komfort eines voll ausgestatteten Wohnmobils erreichen. Auch die größere Aufenthaltsfläche sowie eine richtige Nasszelle kannst du beim Minicamper nur bedingt durch Heck- oder Toilettenzelt ersetzen.

Ausstattung: Wie wird dein Auto zum Minicamper?

Es gibt verschiedene Optionen, um dein Auto in einen kleinen Camper zu verwandeln: Von Luftmatratzen über Dachzelte, zu DIY-Lösungen bis hin zu fertigen Campingmodulen mit Lattenrost und Matratze. Von Low-Budget bis High-End-Level ist also alles möglich. 

1. Basic: Luftmatratze oder Isomatte

Die kostengünstigste Option fürs Auto-Camping: Rückbank umklappen, Luftmatratze oder Isomatte auslegen, fertig. Minimalistisch und unauffällig. Das Gepäck kann nachts auf den Vordersitzen oder in einer extra Dachbox untergebracht werden. 

• platzsparend, günstig, unauffällig 
• wenig komfortabel 

2. On top: Das Dachzelt 

Das Dachzelt ist in einer externen Box verstaut, die, wie der Name verrät, auf dem Dach montiert ist. Geschlafen wird also hoch oben auf dem Dach. Die Anschaffungskosten liegen hier zwischen 600 und 3.000€. Ein Dachzelt kann aber auch gemietet werden. 

• ermöglicht großzügigen Stauraum im Auto 
• dem Wetter ausgesetzt und leicht als Camper erkennbar

3. Maximaler Komfort: Campingbox oder Campingmodul

Die komfortabelste Schlafoptionen im Auto bieten Campingboxen oder Module. Temporär im Kofferraum platziert, schaffen sie auf kleinstem Raum eine umfassende Campingausstattung. Die Preisspanne bewegt sich hier zwischen 850€ und 5.000€.

• viel Stauraum, große Liegefläche, hoher Komfort, platzsparend, unauffällig
• höhere Kostenfaktor

Praktisches Zubehör zum Schlafen 

Außerdem gut zu wissen: Verdunkelungsvorrichtungen für den Innenraum verbessern die Privatsphäre in deinem Minicamper und Lüftungsgitter sorgen für ausreichende Belüftung – selbst bei Regen. Die Liste an Gadgets und Ausstattungsmöglichkeiten ist lang, hier findest du eine Übersicht mit dem wichtigsten Zubehör für deinen Minicamper. 

Fazit:

Minicamper sind eine gute Möglichkeit, um mit wenig Budget und Aufwand ins Campingleben einzusteigen. Insbesondere, wenn man lieber minimalistisch unterwegs ist und beim Campen auf den Komfort eines eigenen Badezimmers oder Wohnraums verzichten kann. Solltest du dich für das Thema interessieren, gibt es in diesem Blog hilfreiche Tipps zum Thema Auto Camping. Auf camping.info findest du zudem mit dem Filter “Minicamping” passende kleine, naturnahe Campingplätze in Europa mit wenigen Stellplätzen.